Rettet Raffi – Filmkritik

Filmkritik von Nieves Treig.

Der Kinderfilm „Rettet Raffi“ basiert auf dem gleichnamigen Buch von Bettina Kupfer und Arend Agthe. Die Hauptrollen des mutigen Sammy Wiese und seiner 14-jährigen Schwester Molly Wiese spielen Nicolaus von der Recke und Sophie Lindenberg. Die Mutter Helene Wiese wird von Henriette Heinze dargestellt. Die Rollen des Gangsters Rocky und seiner Freundin Miranda übernehmen Bettina Kupfer und Albert Kitzel. Produziert wurde der Film 2015 in Deutschland von der Mimi & Crow Film-Produktion OHG. Es handelt sich um einen Abenteuer- bzw. Realfilm, Regie führte Arend Agthe, der film dauert 97 Minuten. 

Sammys bester Freund ist sein Hamster Raffi. Der kleine Nager hat jede Menge Tricks auf Lager. Er kann Tore schießen und wie ein Spürhund Dinge finden. Eines Morgens ist sein Spielkamerad krank und wird operiert. Auf dem Nachhauseweg wird das Familienauto von dem frisch aus der Haft entlassenen Rocky samt Hamsterkäfig auf dem Rücksitz gestohlen. Rockys Freundin Miranda nimmt den Nager in ihre Obhut, doch der Gangster möchte ihn loswerden und setzt ihn über das Dachfenster aus. Der achtjährige Sammy möchte seinen kleinen Freund nicht im Stich lassen. Doch weder seine Mutter noch seine pubertierende Schwester Molly verstehen, dass alles für seine Rettung getan werden muss. So macht sich Sammy ganz allein auf die abenteuerliche Reise. Auf die Hilfe seines Vaters kann er auch nicht zählen. Er ist für eine längere Zeit in Afghanistan, um sich eine „Auszeit“ von der Familie zu nehmen.

Auf der Suche nach drei Containern mit Schmuggelware treffen Rocky und Miranda auf Herrn Muck. Durch seine Unterstützung können zwei von ihnen in den Hamburger Filmstudios aufgefunden werden. Als der Dritte auftaucht, entdeckt Herr Muck den doppelten Boden mit der Schmuggelware. Ihm wird klar, dass er es hier mit einem Verbrecher zu tun hat. Raffi indessen, der immer noch auf der Flucht ist, wird von einer Katze gejagt und fällt dabei in die Elbe. Aber Sammy sieht seinen Kameraden zufällig auf dem Wasser treibend und gerät bei dem Versuch seinen Freund zu retten, ebenfalls in Lebensgefahr. Beiden gelingt es, sich in Sicherheit zu bringen, verlieren sich jedoch erneut aus den Augen und der kleine Nager landet schlussendlich in einer Hamster-Show der Hamburger Filmstudios. 

Rocky hat mittlerweile erkannt, dass das Nagetier ihm bei der Suche nach seiner Schmuggelware als „Schnüffler“ dienlich sein kann und so gerät Raffi wieder in seine Gewalt. Doch der clevere Nager entkommt. Er wird vom Requisiteur der Hamster-Show gefunden und zurückgebracht.

Endlich hat Sammy seinen Freund zurück. Trotz allem was beiden widerfahren ist, lässt er sich dazu überreden, seinen Gefährten in der Abendschau auftreten zu lassen. Unter Aufsicht der Zollbehörden soll die Schmuggelware vernichtet werden. Raffi muss vor laufender Kamera die Kettenreaktion dazu auszulösen. Auf dem Gelände des Studios laufen indessen alle Handlungsfäden zusammen. Die Mutter sowie Molly und ihr Freund sind gekommen, um Sammy zurückzuholen. Miranda, die mittlerweile Rockys schlechten Charakter erkannt hat und sich mit Herrn Muck sehr gut versteht, möchte Rocky, mit ihm gemeinsam das Handwerk legen. Sogar der Vater, der aus Afghanistan zurück ist, befindet sich bereits auf dem Gelände.

In der Show spitzt sich alles zu. Der Dieb entführt Raffi erneut, um seine Zigaretten zu finden. 

Sammy möchte ihn befreien und begibt sich dabei selbst in eine gefährliche Situation, als Rocky die Ware mit einem Bagger in Sicherheit bringen möchte. Sein treuer Freund kommt ihm schnell zur Hilfe. Er wird bei diesem Versuch jedoch vom Bösewicht gepackt. In letzter Minute taucht Sammys Vater auf und rettet ihm das Leben. Zum Schluss wird alles gut. Rocky muss wieder ins Gefängnis. Familie Wiese kommt zusammen, Miranda fängt als Haushälterin bei ihnen an und drei Monate später stellt sich heraus, dass Raffi eine Hamsterdame ist, denn sie bekommt drei Babys. Sammy erkennt, dass Rockys böse Taten so viel Gutes bewirkt haben und der glückliche Ausgang nur ihm zu verdanken ist. Am Ende verzeiht er seinem Feind. Freudvoll besucht er ihn im Gefängnis, um ihm dies zu sagen und bringt zum Dank einen Kuchen mit.

Mir persönlich hat dieser spannende und abenteuerliche Film sehr gut gefallen. Der achtjährige Sammy verkörpert Werte wie Mut, Freundschaft sowie Treue und verzeiht Rocky am Ende. Dennoch halte ich diesen ab 7 Jahren freigegebenen Spielfilm für diese Altersstufe noch nicht geeignet. In diesem Alter sollten Filme nicht allzu spannend sein und zwischendurch beruhigende Szenen enthalten. Die vielen Orts- und Zeitsprünge sind zwar gut gemacht und erhalten den Spannungsbogen aufrecht, sind aber auch ein Kriterium dafür, warum er noch nicht geeignet ist. Erst ab ca. 8 Jahren sind Kinder in der Lage, Zeit- und Ortssprünge zu verstehen.

Sammy begibt sich in viele gefährliche Situationen. Da Kinder erst ab einem Alter von 10 Jahren sicher in der Lage sind Realität und Inhalte kritisch zu hinterfragen, können mache Kinder unter bestimmten Umständen das Verhalten übernehmen. Zu beachten ist auch, dass Darstellungen von Gefahr bedrohten, kleinen Tieren bei manchen Kindern Ängste auslösen können. Kinder sollten generell beim Filme schauen begleitet werden. Dies gilt bei „Rettet Raffi“ aufgrund dieser Gründe ganz besonders.

Fazit: Unter Berücksichtigung der genannten Aspekte kann ich diesen Film wärmstens empfehlen. 

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