Projekt „Fotografieren mit Kindern“

Der Fotoapparat ist für Kinder ein ideales Medium zum spielerischen Experimentieren und lässt sich im Freispiel nutzen. Dabei haben Kinder die Möglichkeit ihre Kreativität auszuleben, sowie diese anschließend eigenständig umzusetzen.
Ein Fotoprojekt ist einfach umsetzbar; zu Beginn ist es notwendig, die Kinder langsam heranzuführen und mit ihnen bereits gesammelte Erfahrungen auszutauschen. Hierbei können zum Beispiel folgende Fragen hilfreich sein: „Wer kann schon einen Fotoapparat bedienen?“, „Was wurde bereits fotografiert?“ oder „Wie funktioniert eine Kamera?“. Durch die bereits gesammelten Erfahrungen der anderen können auch Kinder profitieren, die mit der Handhabung noch nicht so vertraut sind.

Weiterhin ist es empfehlenswert, eigene Bilder vorzubereiten und diese zu analysieren, dazu kann man auf unterschiedliche Perspektiven (Vogel-, Frosch und Normalperspektive) eingehen oder auch auf Hoch- und Querformat. Ebenso kann es spannend sein, zwischen scharfen und unscharfen Aufnahmen zu unterscheiden, sowie zwischen Detail- und Fernaufnahmen bzw. Portraits zu differenzieren.

Um Kindern den komplexen Aufbau der Kamera zu erklären, ist es sinnvoll, Vergleiche mit
Bekanntem zu ziehen, beispielsweise dem Körper. So fungiert die Speicherkarte als Gehirn, sie ist für das Speichern zuständig. Batterien können mit der Nahrungsaufnahme verglichen werden, denn ohne die nötige Energiezufuhr funktioniert weder der menschliche Körper noch eine Kamera. Objektiv und Linse ähneln am meisten unserem Auge, hierbei nehmen Objektiv und Linse den Gegenstand war und sind in der Lage zu fokussieren. Das Ein-und Ausschalten ist ähnlich zum morgendlichen Aufwachen bzw. abendlichen Einschlafen.

Es ist ebenso zu bemerken, dass man Informationen gestaffelt und altersgerecht aufbereiten sollte, denn die Freude am Fotografieren sollte weiterhin zentraler Bestandteil bleiben.
Des Weiteren sollten Überlegungen zur Umgebung bzw. gezielte Themen ausgearbeitet werden. Diese können zum Beispiel Liebe, Freundschaft, Natur und Tiere sein. Je anregender die Umgebung, desto besser können sich Kinder austauschen und ihre Sicht auf die Welt individuell ausdrücken. Bei der Umsetzung kann man sich an Leitfragen orientieren, dazu gehören: „Was ist das Wichtigste auf meinem Bild?“, „Ist das Wichtigste fokussiert?“, „Welche Wirkung hat das Bild?“, „Welche Geschichte erzählt das Bild?“ Die Kinder sollten im Anschluss genügend Zeit haben, ihre Arbeit zu reflektieren und nach Präferenzen zu sortieren. Dazu ist es ratsam, die Anzahl der abzugebenden Bilder zu beschränken. Dies kann variabel an das Kindesalter angepasst werden.

Im Anschluss an die Reflexion folgt die Bildpräsentation. Eine Möglichkeit ist ein großes Plakat zu erstellen, dort können Kinder ihre Fotos aufbereiten und der gegenseitige Austausch findet statt. Wie bei jedem Projekt ist gute Vorbereitung essentiell, hierfür habe ich das Projekt testweise mit meiner Tochter durchgeführt. Ich habe ihr im Vorfeld Bilder von Landschaften, Flussufern und dem Wald vorbereitet, um zunächst die Perspektive zu analysieren. Im Anschluss an diese Inspiration unternahmen wir eine Wanderung in einem nahegelegenen Wald, durch welchen sich ein Flussbett zog. Sie sammelte erst visuelle Eindrücke und überlegte, welches Motiv ihr zusagte.

Im Anschluss fotografierte sie unter Anleitung meinerseits das Geschehen, da sie bisher wenig
Erfahrungen mit einer Kamera erworben hatte. Im darauffolgenden Gespräch vermittelte sie mir, welche Eindrücke sie zunächst gesammelt und anschließend festgehalten hatte.
Während der Analyse konnte ich erkennen, dass sie neben dem Lerneffekt viel Spaß an der
Umsetzung hatte. Einige ihrer festgehaltenen Eindrücke sind hier zu finden:

Quelle: https://www.medienpaedagogik-praxis.de/2012/12/15/fotoprojekte-mit-kindern/

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