Pettersson und Findus – das schönste Weihnachten überhaupt – Filmkritik

Filmkritik von Irena Terzieva

„Pettersson und Findus – das schönste Weihnachten überhaupt“ ist eine Kinderbuchverfilmung des Regisseurs Ali Samadi Ahadi und beruht auf den Bilderbüchern von Sven Nordqvist namens „Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch“ und „Morgen, Findus, wird´s was geben“. Er dauert ca. 80 Minuten, wurde in Deutschland produziert und erschien im November 2016 im Kino. Die Stimme von Findus wird von der Tochter des Regisseurs, Roxana Ahadi gesprochen. Der Schweizer Stefan Kurt spielt Pettersson und die Rollen der Nachbarn Beda und Gustavsson spielen Marianne Sägebrecht und Max Herbrechter.

Der Film erzählt die Geschichte des Katers Findus, der zusammen mit seinem Freund Pettersson auf einem Hof lebt. Er wünscht sich ein schönes Weihnachtsfest und kann nicht mehr erwarten leckeres Essen einzukaufen, mit Pettersson den Weihnachtsbaum im Wald zu schlagen, das Haus zu schmücken und alle Freunde einzuladen. Denn Findus glaubt, dass Weihnachten nicht nur das Fest der Freude ist, sondern auch das Fest der Freunde. Gerade tobt aber draußen ein Schneesturm und die beiden können bei dem Wetter leider nicht hinausgehen. Deshalb ist Findus besorgt und hofft, dass der Sturm bald aufhört. Am nächsten Tag ist der Sturm tatsächlich vorbei und die Sonne scheint. Pettersson und Findus begeben sich auf den Weg zum Wald, um nach einem Tannenbaum zu suchen. Als sie den Baum, den Findus haben wollte, erreichen, rutscht unglücklicherweise ihr Schlitten, stößt gegen Pettersson und er fällt damit den Hügel hinunter. Dadurch verletzt sich der alte Mann schlimm am Fuß und kann weder den Baum noch das Essen für das Fest besorgen. Außerdem gibt es im Haus nichts mehr zum Essen, denn die „Mucklas“, kleine merkwürdigen Kreaturen, die in Pettersons Haus leben, organisieren ihr eigenes Weihnachtsfest und haben alles gestohlen. Allerdings kann nur Findus die Mucklas sehen. Kein Essen, kein Weihnachtsbaum und Pettersson will niemandem zur Last fallen und akzeptiert keine Hilfe. Es ist viel zu tun und der Kater schafft es nicht alleine. Zum Glück ist noch nicht alles verloren, denn Findus nimmt selbst die Verantwortung in die Hand. Er beschließt Hilfe zu holen und geht zu dem Nachbarn Gustavsson. Auf dem Weg dorthin erlebt der Kater auch ein Abenteuer – er ertrinkt fast in einem See und verliert seine alten Skier im Wasser. Gustavsson rettet Findus und bringt ihn nass und zitternd nach Hause. Dann erfährt der Nachbar von Petterssons verletztem Fuß und bietet ihm seine Hilfe an. Trotz des Kampfes mit sich selbst, nimmt Pettersson die Hilfe an, sagt aber, dass er nur etwas Milch braucht. Findus ist verärgert und versucht deshalb seinen Protest auszudrücken. Auf dem Heimweg trifft Gustavsson die Nachbarin Beda und erzählt ihr von Pettersson. In der Zwischenzeit diskutieren der alte Mann und Findus zu Hause. Findus beschuldigt ihn, dass er sich nie von anderen Menschen helfen lässt und schafft es, ihn dazu zu bringen, ihm zu versprechen, dass er nächstes Mal angebotene Hilfe annnehmen wird. Findus ist traurig und deshalb schlägt Pettersson vor, dass sie den Weihnachtsbaum selbst basteln. Aus allem Hauskram basteln sie sich einen Baum und schmücken ihn. Mit ein paar Möhren als Weihnachtsschmaus, finden sich die beiden mit ihrem Schicksal ab. Dann klopft jemand unerwartet an der Tür. Gustavsson bringt wie versprochen Milch, aber benimmt sich ziemlich seltsam. Und plötzlich tauchen auf einmal alle Nachbarn auf und bringen verschiedene Köstlichkeiten und Geschenke mit. Der Tisch wird gedeckt und alle feiern gemeinsam das schönste Weihnachten überhaupt.

Der Film macht den Kater zu einem Helden, mit dem sich Kinder schnell identifizieren könnten und der die Herzen aller Zuschauer erobert. Er ist von der FSK ohne Altersbeschränkung freigegeben, was aber mit einer Laufzeit von etwa 80 Minuten für Kinder unter 5 Jahren nicht empfehlenswert ist. Daher bin ich der Meinung, dass der Film erst für Kinder ab sechs Jahren geeignet ist. Aber meiner Auffassung nach ist der Film sehr kindgerecht. Es werden Themen angesprochen, die die Kinder ab Ende des Vorschul- und Anfang des Grundschulalters beschäftigen. Das sind z.B. Stolz, Freundschaft zwischen Kleinen und Großen, Zusammenhalt und insbesondere die Botschaft, dass man helfen soll, wenn es notwendig ist und auch Hilfe annehmen soll, wenn man sie braucht. Aus pädagogischer Sicht finde ich, dass diese Botschaft verständlich und interessant an die Kinder vermittelt wird. Es wird gezeigt, dass nichts schief gehen kann, wenn wir zusammenhalten. Pettersson, der ganz schön stur und schusselig ist, überzeugt uns, dass man nur einander braucht um glücklich zu sein. Die Hauptfiguren sind witzig und kindgerecht umgesetzt. Die Trickfigur von Findus passt zu den echten Schauspielern hervorragend. Die Spezialeffekte sind für mich an manchen Stellen sehr unrealistisch, aber die Animation ist im Allgemeinen gut gelungen. Die schöne weihnachtliche Musik versetzt die ganze Familie in eine feierliche Stimmung. Das Tempo ist etwas schneller, aber das hindert die Kinder nicht daran, das Abenteuer zu verfolgen. Dieser Kinderfilm erzählt eine bezaubernde und liebevolle Geschichte, die Groß und Klein Spaß und Freude bereitet und zeigt, was das schönste Weihnachten ist, nämlich das Fest der Freude und der Freunde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert