Hercules – Filmkritik

Filmkritik von Jessica Lange.

„Hercules“ ist ein Zeichentrickfilm aus den USA von den Walt Disney Studios. Er vereint die Genres Musical, Fantasy, Märchen, Komödie und Drama. Der Film hat die Abenteuer des Herakles aus der griechischen Mythologie zum Ursprung und John Musker und Ron Clemens führen Regie. Gestaltet wurden die Figuren des Zeichentrickfilms von dem britischen Karikaturisten Gerald Scarfe. In der deutschen Fassung spricht Til Schweiger die Figur Hercules. Der Protagonist Hercules wird sterblich gemacht und hat nun die Aufgabe ein wahrer Held zu werden, um in seine Heimat, den Olymp, zurückkehren zu können. Auf dem Weg stellt sich ihm Hades mit einer Vielzahl an Monstern in den Weg, der den Olymp übernehmen möchte. Hercules besiegt alle Feinde und kehrt, durch seine selbstlose Liebe zu Meg, als wahrer Held und Gott zurück. Der Film ist aus dem Jahr 1997 und dauert 92 Minuten.

Der Film „Hercules“ spielt im alten Griechenland und erzählt die Geschichte des gleichnamigen Protagonisten. Zu Beginn erklären fünf Musen singend die Vorgeschichte zum Film. Hierbei geht es um die Vertreibung der Titanen durch den Göttervater Zeus.

Hercules wird als Sohn der obersten Götter Zeus und Hera auf dem Olymp geboren. Weil die Moiren Hades prophezeien, dass nur Hercules in 18 Jahren seine Machtergreifungspläne vereiteln kann, lässt er ihn von seinen Gehilfen, Pech und Schwefel, auf die Erde entführen. Mit Hilfe eines magischen Trankes machen sie ihn sterblich, können Hercules aber nicht töten, da er den letzten Tropfen nicht trinkt. So behält er seine göttliche Stärke. Amphitrion und Alkmene, die sich schon seit Jahren ein Kind wünschen, nehmen Hercules als Pflegekind bei sich auf.

Ausgeschlossen von der Gemeinschaft, durch seine Andersartigkeit, erfährt Hercules als junger Mann von seinem göttlichen Erbe. Ermutigt durch Zeus macht er sich mit Pegasus (dem geflügelten Pferd) auf den Weg, ein wahrer Held zu werden, damit ihn die Götter wieder in den Olymp aufnehmen. Auf seiner Reise zu diesem Ziel bildet ihn der Satyr (halb Mensch, halb Ziege) Philoctetes (kurz Phil), der Trainer aller Helden, aus. Hades schickt verschiedene Monster, wie die Hydra (vielköpfiges Echsenwesen), um Hercules daran zu hindern seine Pläne zu durchkreuzen. Hercules überwindet alle Schwierigkeiten und erlangt dadurch ein übergroßes Maß an Vermögen, Ruhm und Ehre. Jetzt ist er beliebt.

Während seiner Reise verliebt sich Hercules in Megara (kurz Meg). Sie ist durch einen Vertrag an Hades gebunden und muss seinen Befehlen gehorchen. Das weiß Herkules aber nicht. Hades fesselt Meg und bringt Hercules so dazu, für 24 Stunden auf seine Kräfte zu verzichten. Er stimmt unter der Bedingung zu, dass Meg nichts passiert. In dem so erkauften Zeitraum, bringt Hades den Olymp mit Hilfe der Titanen unter seine Kontrolle und schickt den Zyklopen (einen einäugigen Riesen) um Hercules zu töten. Obwohl Hercules seine göttliche Kraft nicht hat siegt er. Im Umfallen reißt der Zyklop eine Säule um, die auf Hercules hinunterstürzt. Meg rettet ihn im letzten Moment, wird aber selber von der Säule erfasst. Durch ihr Opfer erhält Hercules seine Kraft zurück. Er rettet die Götter in der Entscheidungsschlacht, doch Meg stirbt währenddessen.

Um sie zu retten, geht er in die Unterwelt und tauscht sein Leben gegen ihres. Damit erweist er sich als wahrer Held. Durch diese Tat wird Hercules wieder ein Gott und stirbt nicht im Fluss der Toten. Meg und Hercules werden von einer Wolke auf den Olymp getragen und er wird von den Göttern begeistert empfangen. Er hat sein Ziel erreicht, wieder aufgenommen zu werden, entscheidet sich aber dafür, mit Meg auf der Erde zu leben und gibt seine Unsterblichkeit auf. Zeus kreiert ein Bild aus Sternen von Hercules am Nachthimmel. So geht auch der Wunsch von Phil, den größten Helden aller Zeiten trainiert zu haben, in Erfüllung.

Mein erster Eindruck ist, dass Disney aus dem mythologischen Vorbild einen unterhaltsamen Film für die ganze Familie produziert hat. Nachdem ich mich mit der griechischen Sage befasst habe, erinnern mich nur noch Abschnitte an die Originalvorlage des Herakles. Das Material wird als teilweise ungeeignet für Kinder angesehen und dem stimme ich zu. Die Zeichnungen passen zum Thema des alten Griechenlands. Ich finde sie sehr gut gelungen, weil man sich in die dargestellten Personen hineinversetzen kann. Die musikalische Begleitung unterstützt das zusätzlich. Ebenfalls gefällt es mir, dass gesungene Liedsequenzen eingebaut sind. Sie lockern den Film auf und sorgen meiner Meinung nach für kleine Pausen. Besonders gut gefallen mir die Figuren von Pech und Schwefel, weil sie etwas Freches an sich haben. Nett finde ich auch, dass als „Easter Egg“, das Löwenfell von Scar aus König der Löwen, in diesem Disney Film versteckt ist.

Mit der FSK Freigabe null bin ich nicht einverstanden, da der Film an sich schon 90 Minuten dauert. Somit ist er aus pädagogischer Sicht frühestens für Kinder ab sieben Jahren geeignet. Thematisch behandelt der Film aus meiner Sicht: Mobbing und Ausschluss durch Angst vor Andersartigkeit; Fleiß und Ausdauer werden belohnt und Liebe. Ich halte eine Aufarbeitung dieser Themen mit dem Kind für wichtig und wertvoll.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich diesen Film mag, auch wenn er nicht den üblichen Disneyfilmen entspricht.

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