Der kleine Nick (Le Petit Nicholas) – Filmkritik

Filmkritik von Marina Churikova.

«Der kleine Nick» (Originaltitel: «Le petit Nicolas») ist eine französisch-belgische Familienkomödie von Laurent Tirard aus dem Jahr 2009 und beruht auf der gleichnamigen Kinderbuchserie von René Goscinny und Jean-Jacques Sempé. Die Hauptrollen spielen Maxime Godart (der Kleine Nick), Valérie Lemercier (Nicks Mutter) und Kad Merad (Nicks Vater). Der Film wurde zum 50. Jahrestag der Veröffentlichung der ersten Geschichte der Serie gedreht. Produziert wurde der Film 2008 in Paris, Brüssel und Nogent-sur-Marne und dauert 91 Minuten.

Der Film erzählt eine Geschichte aus der Sicht eines 8-jährigen Jungen names Nick. Er hat eine freundliche Familie und ist ganz zufrieden mit seinem Leben. Seine Mutter ist Hausfrau. Sie sieht sehr elegant aus und trägt sogar High Heels zu Hause. Sie ist oft streng zu Nick, weil er manchmal Erwachsene ärgert. Der Vater arbeitet im Büro. Wenn er zu Hause ist, liest er gerne Zeitungen, raucht und lässt sich nicht von Nick stören. Im Vergleich zu seiner Frau ist er ehe nachsichtiger mit seinem Sohn. Nick hat auch viele Freunde, die sich sehr voneinander unterscheiden: Alceste ist Nicks bester Freund. Er wird fast immer mit Essen im Mund dargestellt. Geoffrey ist der Sohn eines reichen Mannes, er hat viele Karnevalskostüme und liebt es, sich zu verkleiden. Clotaire ist der letzte Schüler in der Klasse. Er ist etwas ungeschickt, aber er gilt als guter Begleiter. Er ist das einzige Kind, das zu Hause einen Fernseher hat. Agnan ist der Lieblingsschüler der Lehrerin. Keiner in der Klasse mag ihn. Joachim hat eine sehr große Vorstellungskraft. Die Kinder gehen zusammen in die Schule und beschäftigen sich mit dem für ihren Alter üblichen Unsinn.

Nick bekommt in der Schule die Aufgabe zu schreiben, was er einmal gerne werden möchte. Er hat aber noch keinen Plan für die Zukunft, er weiß jedoch, dass alles so bleiben muss, wie es ist. Eines Tages erzählt sein Freund Joachim, dass er einen Baby Bruder hat, der sein Leben nicht leicht macht. Jetzt ist Nick, der das ungewöhnliche Verhalten seiner Eltern bemerkt, sicher, dass er bald auch einen kleinen Bruder bekommt, und dann wird Nick von seinen Eltern in den Wald gebracht und dort gelassen. Nick überlegt, wie er solch ein schreckliches Schicksal vermeiden kann. Schließlich beschließen er und seine Freunde, sich an einen Gangster zu wenden, um den zukünftigen Bruder zu entführen. Nick findet eine Telefonnummer im Adressbuch und ruft versehentlich den Autoservice an. Er erfährt, dass der Service 500 Franken kostet. Nachdem Nick das Geld mit Hilfe seiner Freunden erhält, ruft er den „Gangster“ wieder an. Der Automechaniker denkt, dass es sich um Reparaturen handelt und bittet darum, das Auto mitzubringen. Nick und seine Freunde schaffen es kaum einem Verkehrsunfall zu entgehen. Plötzlich treffen sie Joachim mit dem Kinderwagen. Er erzählt stolz, wie gut es ist, ein älterer Bruder zu sein. Nick ändert seine Meinung und kann es jetzt kaum erwarten, wann sein Bruder zur Welt kommt. Die Eltern sind davon sehr überrascht, da ein Baby nicht Teil ihrer Pläne war. Doch nach einer Weile erfüllt sich Nicks Wunsch nach dem Baby. Anstatt eines Bruders bekommt er aber eine Schwester. Nicks Zukunftsträume brechen plötzlich zusammen. Die Schwester findet er gar nicht schön und stellt fest, dass er, wenn er das vorhergesehen hätte, sich lieber einen Hund gewünscht hätte. Nick bringt die Gäste seiner Familie zum Lachen und er weiß nun, was er später einmal machen möchte: Er will Menschen zum Lachen bringen.

«Der kleine Nick» ist eine nette Komödie über eine sorgenfreie Kindheit. Die Schauspieler spielen sehr überzeugend. Der Film ist für Kinder ab 0 Jahre geeignet. Die alltäglichen Szenen sind humorvoll und die Charaktere sind sehr nuanciert und schrullig dargestellt. Ein Merkmal der französischen Schauspieler ist es, dass sie besonders ausdrucksvolle Gesichtsausdrücke haben. Die Schauspieler sind für die Darstellung ihrer Charaktere sehr gut besetzt.

Aus pädagogischer Perspektive würde ich den Film für Schulkinder empfehlen. Kinder können in einem Gespräch mit den Pädagogen eine zu Hause gelesene Geschichte über Nick mit dem im Unterricht gezeigten Film vergleichen. Die Kinder können darüber diskutieren, wie sich die Hauptfiguren aus dem Buch in dem Film entwickelt haben und wie die ursprüngliche Geschichte in einem angepassten Skript interpretiert wurde. Und da das Thema des Films Schule und Alltag ist, kann er auch beim Französischunterricht eingesetzt werden.

«Der kleine Nick» ist ein Film mit einer einzigartigen Atmosphäre. Besonders hat mir der hervorragend dargestellte Charme der 60er Jahren gefallen. Man sieht, dass es sich um sehr präzise Arbeit handelt, man könnte glauben, dass der Film vor 60 Jahren gedreht wurde. Die unglaublich lebendigen Charaktere, die farbenfrohe Kleidung, die immer sehr passend gewählte Musik – hier passt einfach alles zusammen und bildet einen wunderschönen Film, der nicht nur Kindern, sondern auch allen Filmgourmets tolle Unterhaltung bietet.

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